Temine
24.08.23, 18.30 Uhr Ständchen
08.09.23 1. Probe nach der Sommerpause
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100 Jahre in Geschichten
Mit den Texten unseres Mitgliedes und Ortshistorikers Peter Schührer entführen wir Sie in die 100-jährige Geschichte des Musikvereins.
1985 Das erste Lichterfest
1985 war es eine ganz neue Veranstaltungsidee – das Lichterfest des Musikvereins. Die Idee kam von Vorstand Albert Barth, der aus Calmbach bei Wildbad stammte und von dort die einmal jährlich stattfindende Enzbeleuchtung kannte. Inzwischen wurden mehr als 35 Lichterfeste in Wäschenbeuren abgehalten, und das Lichterfest zum Beginn der Sommerferien ist eine feste Größe im Wäschenbeurener Veranstaltungskalender geworden. Angefangen hat es mit folgendem Protokolleintrag vom 11.9.1984 unter Punkt 2: „1985 möchte der Musikverein ein Lichterfest veranstalten.“
Als erstes war die Platzfrage zu klären. Zur Auswahl standen Plätze beim Wasserturm und beim Sonderbachsee. Auch wenn beim Wasserturm Strom und Wasser zur Verfügung standen, beim Sonderbachsee nicht, entschied man sich für den „schöneren Platz“, den Sonderbachsee. Die Versorgungsschwierigkeiten erwiesen sich als lösbar, denn man beschloss, Versorgungsleitungen von der Turnhalle her zu legen. Elektriker Kurt Benkelmann sollte sich um die Stromversorgung kümmern, Flaschner Helmut Maier um den Wasseranschluss. Für die Beleuchtung des Festplatzes wurden Lichterketten ausgeliehen, und als Hauptattraktion wurden 1 000 Teelichter gekauft. Diese sollten nach Einbruch der Dunkelheit entzündet werden und ca. 2 ½ Stunden brennen.
„Kreative Leute“, so hieß es in der Ausschusssitzung, sollten sich um die Gestaltung des „Lichtermeeres“ bemühen. Für das Anzünden der Lichter brauche man „genügend Leute“. Auch wurde festgelegt, dass der See und die Lichter mit Baustellenbändern zu sichern seien. Kinder sollten zum Fest ihre Lampions mitbringen. Wegen der nicht ausreichenden Parkmöglichkeiten sollen die Einheimischen gebeten werden zu Fuß zu kommen. Das Lichterfest solle nur bei guter Witterung stattfinden. Als Termin wurde Samstag, der 27. Juli 1985, festgelegt, Ausweichtermin Sonntag, der 28. Juli. Ab 17 Uhr sollte die Jugendkapelle spielen, ab 19.30 Uhr die Musikkapelle. Die Bewirtschaftung sollte wie beim Pfingsthock ablaufen. Selbstverständlich wurde auch die Aufstellung eines Toilettenwagens ins Auge gefasst.
Das Lichterfest konnte stattfinden. Bei einer Ausschusssitzung im September 1985 gab Kassier Ernst Arnold das Ergebnis bekannt: Einnahmen 4 752 DM, Ausgaben 4 133 DM, Gewinn 618 DM. Im Protokoll steht noch: „Der Versuch – Lichterfest – ist als gelungen zu bezeichnen. Nächstes Jahr soll auf das bisherige aufgebaut und noch weiter ausgebaut werden.“
Wegen verschiedener Probleme – Zuleitung von Wasser und Strom, Naturschutz – wurde 1987 der Standort Sonderbachsee aufgegeben, und man zog zum neugebauten Vereinsheim im Gaisrain. Dort wurde einige Jahre lang gefeiert, bis man 1994 das ehemalige Bahngelände beim Bahnhofskindergarten auswählte. 1984 war die Bahnlinie Göppingen – Schwäbisch Gmünd stillgelegt worden und die Gemeinde hatte das Bahngelände gekauft. Fast mitten im Ort, mit Strom- und Wasseranschluss vom Bahnhofkindergarten, konnte nun der Verein auf ebenem Gelände sein Lichterfest/Gartenfest feiern. In der Ausschusssitzung vom 6.6.94 hatte Gerhard Heer den Vorschlag eingebracht. Als großer Vorteil sei die Lage am Radweg anzusehen, auch gebe es jede Menge Platz für Lichterketten und Kerzen. Der Bürgermeister befürworte die Veranstaltung an diesem Platz. In der Sitzung vom 29.6.94 wurde berichtet, dass mit den Anwohnern gesprochen worden sei. Diese seien nicht dagegen. Ein Kanalanschluss für den Toilettenwagen sei auch kein Problem. Am 20. und 21. 8.1994 fand das Lichter- und Gartenfest erstmals auf der Wiese beim Bahnhofskindergarten statt, und dabei ist es geblieben.