Temine
08.09.23 1. Probe nach der Sommerpause
♫ ********♫********♫
100 Jahre in Geschichten
Mit den Texten unseres Mitgliedes und Ortshistorikers Peter Schührer entführen wir Sie in die 100-jährige Geschichte des Musikvereins.
1987 Die Einweihung des Musikerheims
Lange Jahre hatten die beiden Kapellen des Musikvereins im Feuerwehrgerätehaus und im Kleintierzüchterheim ihre Proben abgehalten. Doch waren diese Räumlichkeiten für die Bedürfnisse des Vereins nicht optimal. Bereits Mitte 1984 hatte der Vereinsausschuss erfahren, dass durch den Schulerweiterungsbau die Kübler-Fertigbauteile an der Schule frei würden. Ende 1984 wurde zusammen mit BM Vesenmaier eine Ortsbesichtigung im Gaisrain vorgenommen. Am 22.5.1985 wurde der erste Antrag an Gemeinderat und Verwaltung gestellt. Am 22.2.1986 erhielt der Musikverein nach vielen Anträgen, Besprechungen und Beratungen die Bauteile zugesprochen. Bei der Außerordentlichen Hauptversammlung am 21.3.1986 erläuterte der 1. Vorstand Albert Barth, warum der Musikverein ein eigenes Heim erstellen wolle. Es sei unbestritten, dass ein eigenes Heim auch Sorgen und Nöte mit sich bringe. Bedeutend verbessert würde aber die Unterbringung des vereinseigenen Inventars, des Archivs, der Pokale und Bilder. Auch die Noten und die Großinstrumente könnten optimal gelagert werden. Die Probemöglichkeiten würden erweitert und von anderen Vereinen unabhängig. Die Kapellen hätten den größten Vorteil; insbesondere würde die Jugendarbeit davon profitieren. Die Gelegenheit, fertige Bauteile zu erhalten, sei günstig. Auch stelle die Gemeinde den Platz zur Verfügung, und werde bei den Anschlusskosten wie bei den bereits vorhandenen Vereinsheimen verfahren.
Zur Finanzierung des Projekts sagte der 1. Vorstand, Eigenleistungen von ca. 70 000 DM würden eingeplant, die monatliche Belastung belaufe sich auf ca. 900 DM. Diese Belastung sei tragbar und zumutbar. In der anschließenden Diskussion wurden von manchen Mitgliedern Bedenken vorgebracht. Die Finanzierung erschien als schwierig, auch wurde bezweifelt, ob nach der anfänglichen Euphorie die Mitarbeit und die Erhaltung des Vereinsheims gesichert sei. Außerdem wurde die Ansicht vorgetragen, dass die Kapellen unter dem Bau leiden würden. Natürlich gab es auch Wortmeldungen von Befürwortern des Baus. In der anschließenden geheimen Abstimmung sprachen sich 49 Mitglieder für den Bau aus, 35 waren dagegen, und 4 enthielten sich der Stimme. Zum Abschluss der Versammlung gab Vorstand Barth der Hoffnung Ausdruck, dass auch die Gegner die gemeinsame Arbeit unterstützen mögen.
Am 30. Mai 1986 wurde der erste Spatenstich gefeiert. Dieser wurde in Form eines Baggerbisses inszeniert, der von Vorstand Barth und dem jüngsten Mitglied der Jugendkapelle, Andreas Singer, vorgenommen wurde. In der von der Musikkapelle und Jugendkapelle des Vereins umrahmten Veranstaltung dankte Vorstand Barth all denen, die sich für dieses Vorhaben eingesetzt hatten und denen, die zum weiteren Gelingen beitragen würden. BM Vesenmaier wünschte dem Verein für die bevorstehende Arbeit viel Erfolg und bedankte sich auch beim Liederkranz, der sich anfangs ebenfalls für die Raumzellen interessiert hatte, für die Fairness während der Gespräche. Mit den neuen Räumen in der Schule würde man auch den Interessen dieses Vereins gerecht werden. Am 14. Juli 1986 wurden die Raumzellen versetzt. Danach wurde sofort das Dach aufgerichtet, und der Innenausbau folgte. Am 6. 2.1987 wurde das Vereinsheim zum ersten Male bei einer Kapellenversammlung bewirtschaftet.
Das Wochenende vom 22. bis 24. Mai 1987 wurde zum großen Ereignis in der Geschichte des Musikvereins Wäschenbeuren: die Einweihung des Musikerheims. In 3 500 Arbeitsstunden waren 1 100 Kubikmeter umbauter Raum geschaffen worden. Dabei waren ein großer Probenraum, ein Abstellraum, eine Küche und sanitäre Einrichtungen hergestellt worden, und im Dachgeschoss und im Keller standen Lagermöglichkeiten für die Vereinsutensilien bereit. Am Freitag, dem 22. 5., erfüllten die Jugendkapelle unter der Leitung von Wolfgang Sorg und die Musikkapelle unter dem Motto „Sie wünschen, wir spielen“ Zuhörerwünsche. Am Samstag, dem 23. 5., eröffneten Salutschüsse der Salutschützen aus Reichenbach i. T. den Festtag. Der Festakt für geladene Gäste wurde umrahmt von Musikbeiträgen der Jugendkapelle und der Musikkapelle. Vorstand Barth bedankte sich stellvertretend für alle Helfer bei Bauleiter Clemens Wahl und bei Petra Heer. Sein Dank galt ebenfalls dem Architekten Erich Heer jun., dem Bürgermeister und dem Gemeinderat, dem Kleintierzuchtverein für die seitherige Unterbringung, den Handwerkern und allen Freunden und Gönnern des Vereins. Er sprach die Hoffnung aus, dass das neugeschaffene Vereinsheim ein Ort der Freundschaft und Kameradschaft und ein Treffpunkt für alle Musikfreunde werde. Pfarrer Gerth von der evangelischen Kirchengemeinde wünschte dem neuen Heim und allen Benützern viel Glück und Gottes Segen. Jugendleiter Eugen Sorg und Kapellenvorstand Gerhard Heer überbrachten die Glückwünsche der beiden Kapellen. Weitere Redner waren Bürgermeister Vesenmaier, Georg Weber vom Kreisverband des Blasmusikerverbandes. Ehrenvorstand Richard Grieser überreichte dem Vorstand ein Originalbild von der Fahnenweihe 1935 und wünschte dem Musikverein für die Zukunft alles Gute, denn was wäre das Leben ohne die edle Musik! Auch die befreundeten Musikkapellen aus Nah und Fern beglückwünschten den Musikverein, so ein Vertreter des Schurwaldmusikerrings und der Orchestervereinigung Calmbach und der Präsident der Musikgesellschaft Roggwil. Mit dem Dank an alle Redner und für alle Geschenke und dem Wahlspruch „Im Reiche der Töne erblühe das Schöne“ wünschte der Vorstand den Festtagen einen guten Verlauf. Mit dem von der Jugendkapelle und der Musikkapelle gemeinsam gespielten Stück „Military Escort“ klang der Festakt aus.
Am Sonntag, dem 24.5., war „Tag der offenen Tür“. Er begann mit einem Frühschoppenkonzert der Jugendkapelle und dem Mittagstisch. Um 13.30 Uhr traf sich die Musikapelle bei der Post (Haus Kuhnaschneider) zum „Marsch zum Musikerheim“. Am Nachmittag gab es zur Musik der Kapelle Kaffee und Kuchen, und als besondere Attraktion war um 16 Uhr der Start eines Heißluftballons im Programm.
♫ ********♫********♫
Ständchen bei Frau Elfriede Bertsche zum 100. Geburtstag
In der Sommerpause hatte eine Besetzung der Musikkapelle die besondere Ehre Frau Elfriede Bertsche
musikalisch zum 100. Geburtstag zu gratulieren.
Unter der musikalischen Leitung von Gustl Langenmayr wurden Wunschtitel der Jubilarin zu Gehör gebracht.
Es erklangen der Marsch „Crans Montana“, die Polka „Böhmischer Traum“, der Walzer „Heimatglocken“ und der Evergreen „Sweet Caroline“.
Vorstand Gerhard Heer gratulierte Frau Bertsche recht herzlich zu Ihrem Geburtstag und wünschte Ihr vor allem viel Gesundheit. Die Musikkapelle zelebrierte sehr gerne zu Ihrem 100. Geburtstag ein Ständchen. Die Jubilarin ist gleich „jung“ wie der Musikverein, der in diesem Jahr auch seinen 100. Geburtstag feiert.
Frau Bertsche hat auch eine besondere Verbindung zum Musikverein, der Vater Albert Kraus gehörte 1904 zu den
Gründungsmitglieder der Musikkapelle. Später war Albert Kraus auch noch Dirigent der Musikkapelle, auch Albert Kraus seine Brüder Eugen und Andreas gehörten der Gründungs – Musikkapelle an.
Vorstand Gerhard Heer überreichte ein Blumengebinde und eine Festschrift zum Jubiläum des Musikvereins.
Die beglückte Jubilarin bedankte sich recht herzlich für das dargebotene Ständchen. Frau Bertsche sagte,
dass Sie sich auf das Ständchen der Musikkapelle sehr gefreut hat. Die Jubilarin sagte, sie wolle sich für das
Ständchen im nächsten Jahr natürlich wieder voll ins Zeug legen.
Frau Elfriede Bertsche überreichte dem Musikverein eine Geldspende. Die Musikkapelle schloss das Ständchen
mit dem Marsch „Gruß an Böhmen“. Wir bedanken uns recht herzlich für die Geldspende und den Umtrunk,
wir freuen uns auf das Ständchen im nächsten Jahr.
Gerhard Heer